Spannende Knochenarbeit

Schnitzen wie die Alten Römer – das zeigen Samira Idries und Joachim Werthmann

Wer gelegentlich den Archäologischer Park Xanten (APX) besucht, dem könnten Samira Idries und Joachim Werthmann bekannt vorkommen. Denn das Duo aus Baesweiler gehört seit vielen Jahren zum Team der sogenannten Römischen Wochenenden. „Wir bespielen im APX die rekonstruierte Knochenschnitzer-Werkstatt“, erklärt Joachim Werthmann. Vorbild und historische Anbindung ist das Römische Knochenschnitzen, weswegen sie auch in Linn provinzialrömische Trachten tragen und ihre Auslage ausschließlich Replikate von Knochenschnitzereien der Antike zeigt. Da dürften bei Besucherinnen und Besuchern so manche Erinnerungen an das Schmökern von Asterix-Comics wach werden.

Die Praxis, Tierknochen zu bearbeiten, hat eine lange Geschichte. Sie wurde von Kulturen auf der ganzen Welt ausgeübt. Am Niederrhein ist die römische Art des Schnitzens sicherlich die populärste. Die Alten Römer verwendeten Knochen von Schlacht- und Nutztieren für verschiedene Zwecke: Sie fertigten daraus Werkzeuge, Schmuck und Kunstwerke. Funde zeigen mitunter feine Muster und Motive. Wunderbare Stücke wurde damals feilgeboten.

Bei Samira Idries und Joachim Werthmann geht es allerdings nicht ums Verkaufen. „Wir bieten keine Produkte aus Knochen an, sondern das Handwerk selbst als Mitmach-Werkstatt“, sagt die Handwerkerin. Statt „passiv zu shoppen“, müsse man selbst aktiv werden. Und das macht erfahrungsgemäß großen Spaß. „Die besondere Faszination liegt im Umgang mit unbekanntem Material und Werkzeug“, sagt Joachim Werthmann.

Das Duo liebt den Umgang mit jungen Menschen. „Wenn Kinder mit den Händen arbeiten und sich darauf einlassen, ist das faszinierend zu sehen. Die Begeisterung in den Gesichtern und der Stolz auf das Erschaffene ist das Größte“, so Samira Idries. Voller Engagement zeigen die Aussteller aus dem Aachener Raum das altes Handwerk und leiten die Besucher an, die „Knochenarbeit“ kennenzulernen. „Unser Schwerpunkt liegt auf Mitmachaktionen für Kinder und Jugendliche, bei freien Arbeitsplätzen dürfen sich aber auch Erwachsene ausprobieren“, betont Joachim Werthmann. Für einen kleinen Materialobulus kann man sich ein Stück Rinderknochen aus der Kiste aussuchen und dann mit verschiedensten Feilen und kleinen Bügelsägen kreativ sein. „Wir sind sicher, dass unsere kleinen und großen Gäste in Krefeld genauso mit Feuereifer bei der Sache sein werden wie in Xanten“, sagen Samira Idries und Joachim Werthmann.

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