Die Magie von Kupfer und Zinn

Mit Arndt Sauerbrunn kommt wieder ein Kesselflicker auf den Flachsmarkt.

„Meine Frau ist schuld“, antwortet Arndt Sauerbrunn lachend, wenn er nach seiner Passion  für Küchenkupfer gefragt wird. „Als sie mir vor einigen Jahren meine erste Kupferpfanne schenkte, war es sofort um mich geschehen.“ Schnell kamen weitere Töpfe dazu, die ich auf Flohmärkten und im Internet kaufen konnte. Besonders die alten und verzinnten Objekte hatten es ihm angetan, die er als professioneller Fotograf auch für seine Fotos verwenden konnte. Doch oft musste er die Gefäße vorher zur Aufarbeitung geben. „Das war recht kostspielig und ich war mit den Ergebnissen nicht wirklich zufrieden. Seit vielen Jahren mache ich das nun selbst und habe mittlerweile viel Erfahrung in dieser alten Kunst.“

Seit Jahrhunderten werden in verzinnten Kupfergefäßen Speisen zubereitet. Dieses auch damals schon recht teure Kochgeschirr wurde von Hand gefertigt und musste nach vielen Jahre des Einsatzes auch mal repariert und eventuell mit einer neuen Zinnschicht versehen werden. Auf Jahrmärkten waren häufig „Kesselflicker“ zu finden. – deren angeblich so reiches Schimpf- und Fluchvokabular Arndt Sauerbrunn übrigens ausdrücklich nicht pflegt. 

Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, alte Schätze wieder zum Leben zu erwecken. Gemeint sind alte Kupfertöpfe und Kuchenformen, die noch in vielen Haushalten vorhanden sind, aber häufig nur noch als Dekoration benutzt werden. „Die Besucherinnen des Flachsmarktes können gerne diese alten Familienstücke zu mir an den Stand bringen“, so der Düsseldorfer. Er liefert dann vielleicht Interessante Infos zu den Gegenständen und kümmert sich auf Wunsch um deren Restaurierung und die gegebenenfalls notwendige neue Verzinnung.

„Eine Restaurierung lohnt sich fast immer“, betont der Fachmann und Hobby-Koch. Denn: Kupfer ist das perfekte Material für Töpfe und Pfannen. Es hat ein enorm hohe Leitfähigkeit, rund zwanzigmal höher als Edelstahl. Das Material verteilt die Hitze außerdem sehr gleichmäßig, was gute Köche sehr zu schätzen wissen. Auch, dass Kupfer sehr schnell wieder die Temperatur verliert, verhindert das Übergaren der Speisen – besonders von Saucen. Zudem strahle Kupfer auch optisch eine große Wärme und Souveränität aus. 

An Sauerbrunns Stand wird sowohl restauriertes als auch nicht-restauriertes Küchenkupfer in einer beachtlichen Formen- und Größenvielfalt zu sehen sein. Er und seine Mitstreiter werden live an diversen Objekten arbeiten und sie unter anderem auf „Hochglanz“ bringen. Als besondere Highlights plant er, etwa einmal stündlich ein Objekt neu zu verzinnen. Diese Arbeit erfolgt auf einem Gasbrenner, wobei sehr reines Zinn aufgeschmolzen und in der Pfanne gleichmäßig verteilt wird  – ein fast schon magischer Prozess.“

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