St. Martinsausschuss pflegt Tradition in Linn

Wenn alljährlich zu St. Martin die Kinder der Johansen Grundschule mit ihren Laternen durch die Gassen von Linn zur Vorburg ziehen, ist dies im dunklen November auch im wahrsten Wortsinn ein Highlight. Wie lange es den Linner Martinszug mit anschließendem Martinsfeuer und -spiel schon gibt, kann Carmen Pelmter, seit sechs Jahren 1.Vorsitzende des St. Martinsausschuss im BV Linn nicht sagen. „Seit Mitte der 1950er Jahre ganz bestimmt“, schätzt sie. Sicher ist hingegen, dass seitdem jedes Jahr der St. Martinsausschuss den traditionellen Laternenumzug plant, organisiert und mit Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer durchführt. Für das Engagement zum Erhalt dieser Tradition wird deshalb der St. Martinsauschuss des Linner Bürgervereins in diesem Jahr mit der Wahlefeld-Plakette ausgezeichnet.

Carmen Pelmter und Hans-Peter Lenzen

Ohne die zahlreichen Linner Bürger wäre das Linner Martinsfest kaum zu realisieren, betont Carmen Pelmter, die gemeinsam mit Hans-Peter Lenzen, dem 2. Vorsitzenden des Martinsausschusses, die Fäden der Organisation zusammenhält. Da sind zum einen die „Darsteller“ von Heiligem Martin und Bettler, zum anderen die Kapellen, die für die Musik sorgen, die Mitglieder der Schützenvereine, die den Zug begleiten und so für die Sicherheit sorgen. Und nicht zuletzt die fleißigen Sammler und Sammlerinnen, die im Vorfeld von Haustür zu Haustür ziehen und die Tickets für die Martinstüten verkaufen und Spenden dafür entgegennehmen.

Rund 1.200 süße Tüten werden jährlich von Hand gepackt. Wiederum etwa 20 bis 25 Helfer sind bei dieser belebten Aktion dabei. „Eine schöne Gemeinschaft“, erzählt Carmen Pelmter, die sich ebenso wie ihr Vorstandskollege Lenzen schon seit vielen Jahren im Martinsausschuss engagiert. Beim Singen von Martinsliedern gehe in geselliger Runde die Arbeit gleich schneller von der Hand. Eltern und Kinder können sich die prall gefüllten Martinstüten dann während und nach dem Martinsfeuer in der Museumsscheune abholen.

Die Pandemie hat es auch dem St. Martinsausschuss nicht leichtgemacht, den Kindern wenigstens ein kleines Stück Normalität zu bewahren. Kreativität war gefragt. „2020 fiel der Martinszug zwar aus, aber wir haben die Tüten dennoch packen und in einer Art Drive-In ausgeben können“, freut sich Pelmter. Sie ist heilfroh, dass das Martinsfest in Linn nun wieder unbeschwert gefeiert werden kann. Dann ziehen die Knirpse mit ihren Laternen durch die von den Bewohnern liebevoll dekorierten und beleuchteten Gassen von Alt- und Neu-Linn bis zur Vorburg. Dort illuminiert das Martinsfeuer die Szenerie, wo auch die  Mantelteilung des St. Martin traditionell hoch zu Ross nachgespielt wird.

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