Vom Langbogen bis zu Ötzis Beil

Mit Waffen und Werkzeugen untergegangener Kulturen befasst sich Peter Smolinski.

Die Lokalzeitung nannte ihn vor vielen Jahren einmal den „Robin Hood vom Backeskamp“. Gemeint war Peter Smolinskis Heimat in Ratingen. Der gelernte Konstrukteur widmet seine Freizeit einer ganz besonderen Tätigkeit: Er fertigt Pfeile und Bögen. Und zwar solche Waffen, wie sie vor vielen hundert Jahren tatsächlich im Einsatz waren. Berühmt aus Filmen und Romanen ist vor allem das Jagdgerät der nordamerikanischen Ureinwohner sowie der englische Langbogen aus dem Mittelalter. Heute interessieren sich viele Menschen zudem für das Leben der Wikinger. Auch mit ihren Waffen und Werkzeugen befasst sich Peter Smolinski seit geraumer Zeit.

Kurz: Er verfügt über handwerkliche Handwerken mit langer Tradition. Seit den 1980er-Jahren baut er in Dänemark und im Neandertal Bögen, Pfeile, Lederzeug und historische Werkzeuge. Auch wenn diese Gerätschaften natürlich die Phantasie anregen – dem passionierten Techniker geht es um möglichst originalgetreue Replikate. „Deswegen stehe ich in engem Kontakt mit einem Prähistoriker und Museumsleiter, um historisch-korrekt zu arbeiten“, sagt er.  Als „experimentelle Archäologie“ könne man sein Hobby durchaus begreifen. Er liebe es, in längst vergangene Zeiten und untergegangene Kulturen einzutauchen.

Und auch nach all den Jahren ist er immer wieder aufs Neue verblüfft, was vor Jahrhunderten, ja Jahrtausenden schon möglich war. Ein gutes Beispiel sind die Gerätschaften der berühmtesten Gletschermumie der Welt: Ötzis Beil wurde ebenfalls schon vom Rheinländer gefertigt. „Ich bin fasziniert von unseren Vorfahren, die mit ihren damaligen Werkzeugen unglaubliche Arbeit geleistet haben.“

Diese Faszination will er anderen Menschen vermitteln – auch auf dem Flachsmarkt. Ich zeige die Arbeiten und gehe auf Fragen ein.“ Die Besucherinnen und Besuchern erleben aus nächster Nähe, was sich aus einem unscheinbaren Stück Holz oder Leder „zaubern“ lässt. Den verschiedenen Materialien und Werkzeugen widmet Peter Smolinski bei seiner Darstellung ausreichend Zeit.

Aufgrund seiner langen Erfahrung in diesem Bereich weiß der Ratinger, dass Alt und Jung gleichermaßen am Thema interessiert sind. „Kinder, Jugendliche und Erwachsene schauen gebannt zu und lauschen. Das ist immer eine schöne Sache.“ Er ist sich ganz sicher, dass dies auch bei seiner Flachsmarkt-Premiere der Fall sein wird.

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