Knotentechnik und Federbilder

Ausgerechnet in einer Bastelzeitschrift seiner Frau stieß Gert Kuiperij in der 1980er Jahren auf einen Artikel über kreatives Gestalten mit Federn. Seitdem sammelt er Federn, um diese zu möglichst authentischen Vogelporträts zusammenzufügen. Den Bildhintergrund gestaltet Gert Kuiperij in Aquarell- oder Acryl. Auch seine Frau Ineke widmet sich einer ungewöhnlichen Handwerkskunst: Frivolité oder auch Occhi (italienisch „Augen“) genannt. Beides demonstrieren die Niederländer von Samstag, 4. Juni, bis Montag, 6. Juni 2022, erstmals auf dem Linner Flachsmarkt.

Frivolité ist eine Handarbeitstechnik, bei der mittels eines auf ein kleines Schiffchen aufgewickelten Fadens filigrane und verspielte Spitzen für Verzierungen, Schmuck oder Tischdecken hergestellt werden. Da Spitze aus vielen kleinen Ringen besteht, die wie Augen aussehen, wird diese Technik „Occhi“ genannt. „Nicht mehr viele beherrschen diese alte Knotentechnik“, informiert Ineke Kuiperij. Eine Vorläufertechnik kam vermutlich bereits im Mittelalter aus dem Orient nach Europa und war als „Makuk“ bekannt. Bis zum frühen 19. Jahrhundert aber sind weder Occhi-Arbeiten im eigentlichen Sinne (also mit den typischen „Augen“) nachgewiesen, noch der alternative Begriff Frivolité. Das eigentliche Occhi scheint sich erst im Lauf des 19. Jahrhunderts entwickelt zu haben.

Auf dem Flachsmarkt zeigt Ineke Kuiperij die Arbeit mit einer Frivolite-Spule. Zudem wir sie eine Auswahl historischer Spulen mitbringen.

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