Das Handwerk mit dem richtigen Dreh

Wo gehobelt wird, fallen Späne, sagt ein Sprichwort. Und nicht nur da. Auch an der Drehbank von Jan-Peter und Jonathan Hilger fliegen so lange die Späne, wie sich das horizontal eingespannte Werkstück um seine Achse dreht und der Drechsler mit seinem form- und konturgebenden Werkzeug das fertige Produkt aus dem Holz „geschält“ hat. Die Brüder Hilger beherrschen die alte Kunst des Drechselns und werden diese Fertigkeit beim diesjährigen Flachsmarkt von Samstag, 27., bis Montag, 29. Mai, demonstrieren.

Sie zeigen, wie unter Verwendung vergleichsweise einfacher Technik und Handwerkszeuge Holzschalen, Vasen und Stifte sowie kleine Deko-Tannenbäume Gestalt annehmen. An einer kleinen Drechselbank können Interessierte diesen Entstehungsprozess live verfolgen. „Wir verwenden vorwiegend heimische Hart- und Edelhölzer“, erläutern Jan-Peter und Jonathan Hilger. Dabei nutzen sie gerne besonders „charakterstarke“ Holzstücke wie eine Astgabel oder Hölzer mit Verwachsungen. Die Objekte entstehen in der Regel aus frischem Holz, dadurch entstehen bei dem Trocknungsprozess noch Verwerfungen und damit einzigartige und natürliche Formen mit einer unverkennbaren Struktur. Nicht zuletzt aufgrund der Maserung ist jedes Objekt so einzigartig wie der Baum, aus dem es entstanden ist.

Für die Brüder aus Hürtgenwald ist das Kunsthandwerk des Drechselns mittlerweile mehr als nur Freizeitbeschäftigung. „Seit 2017/2018 sind wir in diesem Handwerk professionell unterwegs und sehen es heute als nebenberufliche Tätigkeit“, erzählen Jan-Peter und Jonathan Hilger, die hauptberuflich als Maschinenbau-Ingenieure ihr Brot verdienen. Während des Studiums haben sie durch den Kauf einer Drechselbank den Weg zum Holz und dem Drechseln gefunden und Freude an dem Handwerk gefunden. „Wir freuen uns jedes Mal aufs Neue mit unseren Händen Unikate zu erschaffen“, betonen die Hilger-Brüder. Das facettenreiche Handwerk mit dem Werkstoff Holz sei ein guter Ausgleich zum Beruf als Maschinenbauer.

Mittlerweile haben sie sich verschiedene Drechseltechniken angeeignet. Angefangen hat alles mit nass gedrechselten Naturrandschalen, weiter zu Schalen mit geradem Rand. Parallel zu den gedrechselten Stiften, Salz-und Pfeffermühlen, kleinen (weihnachtlichen) Dekoobjekten haben sie sich dem XXL-Drechseln verschrieben. Dabei entstehen große Schalen, Vasen und Holzunikate in außergewöhnlichen Dimensionen.

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