Geklöppelter Schmuck aus feinen Edelstahlfäden

Birgit Göldner_Schmuck aus Edelstahldraht-04Nicht bis ans Ende der Welt, aber bis Malta ist Birgit Göldner gereist, um in einem alten, fast ausgestorbenen Handwerk ihre Bestimmung zu finden: Klöppeln. Das war 1979. Heute gehört die gebürtige Neusserin zu den wenigen, die diese Traditionskunst in die Moderne geführt haben. Wie das ausschaut, zeigt Birgit Göldner von Samstag, 7., bis Montag, 9. Juni 2014 (Pfingsten), auf dem Flachsmarkt auf Burg Linn.

Die drei Grundschläge des Handwerks – Leinen-, Halb- und Ganzschlag genannt – hat sich Birgit Göldner autodidaktisch erarbeitet. Nach ihrer Rückkehr aus Malta besuchte die Rheinländerin zunächst eine private Klöppelschule in Belgien, um sich weiterzubilden. In den Niederlanden, Frankreich, England, der damaligen DDR sowie im Rahmen von Privatunterricht bei Anne-Marie Verbeke-Billet, einer belgischen Koryphäe, perfektionierte sie ihr Können.
Wenn die kleinen Klöppel „durcheinandergewirbelt“ werden, wirkt dies für Laien ebenso kompliziert wie undurchsichtig. Doch das Kunsthandwerk folgt einem exakten Plan: Die Anzahl der mit Garn umwickelten Klöppel richtet sich nach Muster und Garnstärke. Geklöppelt wird auf einem flachen Kissen, auf dem die entsprechende Mustervorlage aufgebracht ist. Um die Klöppelarbeit zu sichern, werden die so genannten „Läufer-Fäden“ mit einer Nadel gesichert.
Seit 34 Jahren gibt Birgit Göldner ihre Kunstfertigkeit übrigens auch weiter. Zunächst führte sie eine private Klöppelschule, seit vielen Jahren gehören ihre Kurse zum Programm von Weiterbildungsstätten und der VHS Neuss.

Birgit Göldner_Schmuck aus Edelstahldraht-03Klöppelspitze als Schmuck? Geht nicht? Geht doch. In ihrer Schmuckwerkstatt Juvelarto, die sie in Krefeld betreibt, verarbeitet sie feinsten Edelstahl- oder Silberdraht, um daraus filigrane Ketten, Broschen oder Armreife zu fertigen. Mit diesen untypischen Materialien entstehen Schmuckstücke von ästhetischer Leichtigkeit. Davon können sich auch die Besucher des Flachsmarktes überzeugen. Sie haben die Gelegenheit, Birgit Göldner über die Schulter zu schauen und mitzuerleben, wie aus feinen Edelstahlfäden bezaubernde Kettenanhänger entstehen.

 

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