Flachsmarkt 2020

Irgendwann im Februar, kurz nach Karneval tauchte das Thema Corona täglich in den Nachrichten auf. Auf einmal war dieses Virus nicht mehr weit weg in China, sondern ganz in der Nähe im Kreis Heinsberg aufgetaucht. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch keine Ahnung, was dies für unseren Flachsmarkt bedeuten würde. Von nun an wurden die Berichterstattungen über die Zustände in Italien, die Verbreitung des Virus in der ganzen Welt und erste Todesfälle auch in Deutschland immer länger. Es folgten zunächst Mitte März die Schulschließungen mit vorgezogenen Osterferien für alle Schüler. Da waren wir trotzdem noch verhalten optimistisch und planten wie gewohnt die Aufstellung der Handwerker und Gastronomiebetriebe auf dem Flachsmarktgelände rund um die Burg Linn.  Montags dann der ganz große Lockdown mit Kontaktverbot und den bekannten Beschränkungen und Schließungen, ebenso dem Aus für alle Veranstaltungen zunächst bis Ende April.

Und spätestens nun waren wir betroffen, ob wir wollten oder nicht. Jetzt hagelte es Veranstaltungsabsagen im Stundentakt, beispielsweise dem Japantag oder der Düsseldorfer Kirmes. Viele Telefonate, Rücksprache mit der Stadt, Video- und Telefonkonferenzen innerhalb unseres Teams, nach regem Austausch entschieden wir sehr schweren Herzens, aber einstimmig die Absage für 2020. Sofort informierten wir unsere Handwerker, die teilnehmenden Gastronomen, unsere Programmkünstler, unsere vielen Helfer und Vereine sowie unsere Geschäftspartner. Alle waren traurig, aber wir haben viel Verständnis erfahren.

Nach einigen Tagen, in denen wir eine gewisse Erleichterung verspürten, stellte sich uns die Frage: Wie wird das Pfingsten so ganz ohne Flachsmarkt? So kamen wir zu der Idee den Flachsmarkt wenigstens digital stattfinden zu lassen – unsere Handwerker und Vereine konnten rund um Pfingsten via Instagram, Twitter und Facebook über Fotos und kleine Videoclips sich und ihr Tun vorstellen.
Das ersetzte zwar nicht den Spaziergang und das Flanieren über das Flachsmarktgelände, bot aber dennoch die Möglichkeit zum Stöbern, Zuschauen oder auch Kaufen.
Zudem wollten wir zu Pfingsten die Gedanken an viele schöne Flachsmärkte fördern und riefen für den trotz Absage stattfindenden Fotowettbewerb das Thema „Erinnerungen“ aus. Hier erreichten uns viele Bilder aus alten Zeiten, die alle zeigen, dass der Flachsmarkt zu Pfingsten eine beliebte Attraktion geworden ist.

Pfingsten selbst fühlte sich merkwürdig und seltsam an, definitiv fehlte etwas. Am Pfinstmontag bauten wir deshalb einen kleinen Infostand in der Vorburg auf und erhielten spontan Besuch vom Kurfürsten (mit Maske).

Wir wissen noch nicht, ob oder welche Auflagen uns für 2021 erwarten, aber wir haben voller Vorfreude und Enthusiasmus mit den Planungen begonnen. Wir sind und bleiben optimistisch.

Bleiben Sie gesund! 

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