„Schnittige“ Kunst mit klaren Flächen und vielen Details

Linoldruck Henrich-001Stift und Papier spielten bei Ulrike Henrich schon eine bedeutende Rolle, als sie noch ein Kind war. Ihre ganze Umwelt hat sie auf diese Weise festgehalten. Heute ist es vor allem das Farb- und Formenspiel der Natur, das die 48-jährige Diplom-Designerin in ihrer Druckkunst verewigt: Die Kölnerin widmet sich seit vielen Jahren dem Linoldruck. Ihre Arbeiten präsentiert sie auf dem Krefelder Flachsmarkt.

Linolschnitt? Das ist doch die Technik, die Kunstlehrer ihren Schülern so gern im Unterricht vermitteln. Richtig. Doch Linolschnitt ist eben auch die Technik, mit der Künstler wie Picasso und Matisse großartige Werke geschaffen haben. Die Leidenschaft dafür hat Ulrike Henrich nach dem Studium für sich entdeckt und sich intensiv mit dieser Technik auseinandergesetzt. Inspirationen und Anregungen für ihre Werke boten ihr vor allem Reisen nach Afrika, Kanada und Japan.

Die Kunst des Linolschnitts erfordert ein hohes Maß an Präzision, denn nur ein falscher Schnitt kann am Ende eine komplette Arbeit zunichtemachen: Zuerst wird eine Zeichnung angefertigt. Da jede Druckfarbe eine eigene Druckplatte erhält, müssen gegebenenfalls auch mehrere Platten gefertigt werden. Bei der Erstellung der einzelnen Druckformen wird schließlich alles von der Linoleumplatte entfernt, was beim Druck nicht sichtbar sein soll. Neben den Linolwerkzeugen nutzt sie dazu lediglich ihre Hände zur Fertigung und zum Abrieb der Kunstdrucke. Auf den Einsatz einer Druckerpresse verzichtet sie bewusst.

„Bei mir ist jedes einzelne Stück ein Unikat“, betont Ulrike Henrich, die vor allem Motive aus der Natur aufgreift. Deshalb hat sie sich auch ein Herbarium, eine Sammlung gepresster und getrockneter Pflanzen, angelegt.

Auf dem Flachsmarkt informiert Ulrike Henrich die Besucher über alle für den Linolschnitt benötigten Materialien und wird diese vor Ort nutzen, um Motive zu erarbeiten und zu schneiden. „Falls möglich, werde ich einzelne Motive auch drucken und natürlich Fragen zum meinem Handwerk beantworten“, so Henrich.

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