Glockengießen – ein heißes Handwerk

Gotteshäuser werden hierzulande nur noch selten errichtet. Dementsprechend sind es nicht die mächtigen Kirchenglocken, die Peter Glasbrenner in seiner Werkstatt gießt. Es sind die kleineren Formate wie Tischglocken, Miniaturausgaben historischer Modelle oder – ganz individuell – Hochzeitsglocken, die der 50-jährige Glockengießer aus Schwäbisch-Hall fertigt. Er gehört zu einer seltenen Zunft und hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Jahrhunderte alte Handwerk in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dazu hat Glasbrenner eigens eine Art „Mitmachwerkstatt“ entwickelt. Mit der ist er in diesemJahr zu ersten Mal auf dem 42. Krefelder Flachsmarkt.

Für die Besucher der Veranstaltung wird das eine ganz heiße Sache. Und das im wahrsten Wortsinn. Denn Glasbrenner demonstriert das gesamte Spektrum des Glockengießerhandwerks. Das bedeutet: Vom Abdruck eines Modells aus Formsand über das Gießen mit rund 1100 Grad heißer, flüssiger Bronze bis zum Auskühlen der Glocke erlebt der Zuschauer alle Produktionsschritte. „Zudem haben Interessierte die Möglichkeit, ein Glöckchen selbst zu fertigen“, erzählt der 50-Jährige, der eher zufällig zum Beruf „Glockengießer“ fand. Er sei auf der Suche nach einer interessanten, abwechslungsreichen und besonderen Tätigkeit gewesen, erzählt er. Mittlerweile ist er seit rund 30 Jahren ein „Meister“ seines Fachs.
Das Wichtigste und Schönste am Beruf sind ihm noch heute die beinah unendlich vielen Möglichkeiten, Metall eine Form zu geben. Und mehr noch: Dem ‚toten‘ Metall lebendige Töne zu entlocken, findet Peter Glasbrenner immer noch einzigartig.

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