Als Wegweiserin und Vermittlerin für die Menschen

Eva-Staudacher-1Eva Staudacher ist gebürtig aus Neustrelitz/Mecklenburg, doch ihre Heimat ist Krefeld-Linn. Denn hier schlägt ihr Herz, hier setzt sie sich auf politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Menschen ein. Für ihr langjähriges unermüdliches Engagement verleiht ihr die Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt im Rahmen des diesjährigen Flachsmarktes die Wahlefeld-Plakette.

Als ältestes von fünf Geschwistern kam Eva Staudacher 1950 mit ihrer Familie nach Krefeld, wo sie die Schule besuchte und eine kaufmännische Ausbildung absolvierte. Nach einem Auslandsaufenthalt zog es sie schließlich nach Köln, hier arbeitete sie bei den Ford-Werken. Der Liebe wegen fand die heute 83-Jährige zurück nach Krefeld: Sie heiratete den Schreinermeister Gerd Staudacher, mit dem sie vier Kinder hat.
Über ihren Ehemann, der für die SPD im Stadtrat saß, fand Eva Staudacher auch zur Lokalpolitik. Ab 1975 war sie als SPD-Ratsmitglied für Soziales und Gesundheit mit Schwerpunkt Senioren, Behinderte, Zugewanderte, Flüchtlinge und Obdachlose tätig. Dass sie bereits Mitte der 1970er Jahre als Frau in der Politik ihren Mann stand und mit viel Empathie und Durchsetzungsvermögen zu überzeugen wusste, verdankt sie einem Schlüsselerlebnis. In Erinnerung geblieben ist Eva Staudacher das Zitat der Bundestagsabgeordneten Käthe Strobel, der sie bei einer Fahrt zum Bonner Bundestag begegnete: Politik ist viel zu wichtig, um sie den Männern allein zu überlassen.

Staudacher sieht sich als Vermittlerin und Wegweiserin. Sie sagt: „Ich vermittele Kontakte zu städtischen und anderen Beratungsstellen – die Initiative ergreifen und anrufen müssen die Menschen aber selbst.“

Die Politik blieb nicht ihr einziges „Spielfeld“. Sie widmete sich stets den Menschen, die besonderer Zuwendung bedürfen: Eva Staudacher arbeitete unter anderem ehrenamtlich im Linner Seniorenclub sowie im Seniorenheim Linn, in der Psychosozialen Hilfe, im Flüchtlingsrat, im Arbeitskreis Zuwanderung und Integration, in der Selbsthilfe-Kontaktstelle sowie im Oppumer Verein Kind und Jugend und seit 2014 in der Bezirksvertretung Oppum-Linn.

Für ihr vielfältiges Engagement wurde sie 1988 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Außerdem erhielt sie 2007 den Rheinischen Ehrenpreis für soziales Engagement sowie 2010 die Willy-Brandt-Medaille. Der Caritas-Verband ehrte sie für ihre langjährige ehrenamtliche Arbeit.

Dass sie zeitlebens an diesem Engagement festhielt, obwohl sie sowohl beruflich im Unternehmen ihres Mannes als auch familiär stark eingespannt war, hat für sie einen wichtigen Grund: „Ich bin gerne mit Menschen zusammen“, betont die 83-jährige. Das gilt sicher auch für die inzwischen sieben Enkel und vier Ur-Enkel, über die sich Eva Staudacher freuen kann. Leider ist ihr Ehemann Gerd Staudacher, den sie mehrere Jahre gepflegt hat, gestorben. Im Mai 2016 wären sie 60 Jahre verheiratet gewesen. Auch Gerd Staudacher hatte die Leopold-Wahlefeld-Plakette erhalten.

Auch zum Flachsmarkt hat Frau Staudacher einen großen Bezug. Viele Jahre zog Sie mit der Gruppe der Gräfin von Cleve über das Gelände empfing im historischen Kostüm den Schirmherrn und die Ehrengäste und begleitete diese zur Bühne in der Vorburg und beim Rundgang über den Markt.

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